"HAIR"
THE AMERICAN TRIBAL LOVE / ROCK MUSICAL
Zwischen Summer of Love & Woodstock
Musik: Galt MacDermot / Buch Gerome Ragni & James Rado
Eine Musical & Dance Production
Regie: Erika Galamb
20.April 2023, 19:30 Uhr
Helmut List Halle Graz
21.April 2023, 20:00 Uhr
Stadttheater Steyr
23.April 2023, 18:00 Uhr
CONGRESS Saal Innsbruck
18.August 2023, 20:00 Uhr
Festivalgelände Wiesen
Vorverkauf: oeticket.com
und unter der Tel.: 02626 81815/36
Hair gilt als eines der erfolgreichsten Musicals aller Zeiten, die geniale Inszenierung von Erika Galamb und die legendäre Musik von von Galt MacDermot, spiegeln das Lebensgefühl der 68-er Generation wieder, es bringt den Lebensstil der „Blumenkinder“ auf die Bühne: ihre Revolution für die sexuelle Freiheit, ihren Protest gegen den Vietnamkrieg und ihren Kampf gegen gesellschaftliche Dogmen.
In „Hair“ geht es vorrangig um den Widerstand gegen einen sinnlosen Krieg, dem nicht nur
unschuldige Menschen im „Feindesland“ zum Opfer fielen, sondern auch zahllose junge
Amerikaner, die gegen ihren Willen einberufen wurden (die allgemeine Wehrpflicht wurde in den
USA erst 1973 abgeschafft). Zeitlich fiel der Protest der um Frieden demonstrierenden
Menschen mit der afroamerikanischen Bürgerbewegung zusammen, die es nicht länger
hinnehmen wollte, zwar als Kanonenfutter für einen ungerechtfertigten Krieg zu dienen, aber in
allen anderen – gesellschaftlichen, politischen und sozialen Belangen – diskriminiert und
unterdrückt zu werden.
Ragni und Rado (Textbuchautoren) sind selbst Kinder dieser wilden Zeit der späten Sechziger: Sie lebten in Manhattan, sahen das wilde Treiben in den Parks und Straßen des East Village und waren Teil einer Protestbewegung, die sich gegen verkrustete Gesellschaftsstrukturen, Krieg und Rassentrennung richtete. Damit einhergehend wurden freie Liebe, freier Drogengenuss, mystische Wirklichkeitsflucht und die Berührung fremder Kulturen propagiert.
Erika Galamb(Inszenierung)
„Mein Regiekonzept war jene Szenen auf die Bühne zu stellen, aus denen die Songs ursprünglich entstanden sind. Mir ging es dabei weniger um eine stringente Handlung, sondern um die Wirkung und Botschaft der Songs, die ich zu ihrem Ursprung zurückführte. Die Songs sind original geblieben, wurden aber neu interpretiert.
Zum Beispiel: Traum von einer friedlichen, gewaltfreien Welt (Aquarius), sexuelle Freiheit (Sodomy), Straßenszenen der Afroamerikaner - Hip-Hop, Breakdance (Colored Spade), Demonstration - im Stile von Stomp (Ain't Got No), Berührungen mit anderen Kulturen - indische Kultur (Hare Krishna), Hippie-Philosophie über Drogen - gute, schlechte Drogen (Hashish), Antikriegsproteste der Hippies (Where Do I Go), Ängste und grausame Vorstellungen des Krieges (Walking In Space), der Krieg selber (3-5-0-0), zum Schluss: Schmerz und Klage gegen den Krieg (Easy To Be Hard) und die Hoffnung auf eine bessere Welt nie aufgeben (Let The Sunshine In).
Zur Inszenierung: „Hair“ ist für mich kein Museumsstück aus den 60er-Jahren. Ich schlage einen Bogen zu heutigen Menschenrechts- und Migrationsfragen bis hin zu den Jugendbewegungen der heutigen Zeit. Die heutige Jugend ist sehr umwelt- und friedensbewusst – ihr Engagement ist es, das das Stück auch heute wieder aktuell macht. Ich wünsche mir, dass zu den Aufführungen auch ganz besonders viele Jugendliche kommen. Ich werde in einigen Szenen alle Zuschauer*innen ins Geschehen miteinbeziehen, mitspielen lassen. Es wird Theater, Show und Fest zugleich.
Peace & Love – Frieden und Liebe: genau darum geht es in Hair, dass man die Welt verändern kann. Ich glaube daran, dass es möglich ist.“
Die Regisseurin bietet aufgrund ihrer internationalen Erfahrungen mit gutem dramaturgischen Sinn den Zuschauern ein interaktives Theatererlebnis und versetzt sie in die Zeit der Hippiebewegung.
Erika Galamb studierte Regie in Graz an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst.
In den letzten 15 Jahren liefen zahlreiche ihrer Inszenierungen, u. a. „Hair“ (Europa-Tournee: Österreich, Deutschland, Schweiz; Sommerfestspiele Arena Xanten, Seefestspiele Kaltern, Festival Wiesen)
Johann Strauß Gala (Österreich, Deutschland, Dänemark);
„Der Zigeunerbaron“ (Festival de Wiltz Luxemburg);
„Best Of Broadway“ (Musicalgala, Wiener Stadthalle), etc.
Die DarstellerInnen
Bei unserem internationalen Casting traten junge, talentierte KünstlerInnen an.
Bei der Auswahl der Mitwirkenden war neben schauspielerischem, sängerischem und tänzerischem Können das Hauptkriterium, dass die KünstlerInnen eine der wichtigsten Anforderungen des Regiekonzeptes erfüllen: Nämlich das Lebensgefühl der Hippies in den Zuschauerraum und auf die Bühne zu bringen.
Die jungen KünstlerInnen spielen ihre Rollen nicht nur – die sind selber die Persönlichkeiten, die sie zeigen. Sie vertreten die Philosophie: „Gewalt erzeugt nur noch größeren Gewalt. Nur mit intellektuellem Wissen erreicht man den Frieden.
Choreographie: Julia Gyulai (European Champion in Irish Dance)
(Stipendiatin am Trinity Laban Conservatoire of Music and Dance in London)
Die unterschiedlichen Erfahrungen, die die TänzerInnen aus verschiedenen Tanzrichtungen mitbringen, ergeben eine wilde Mischung, die letztendlich durch die hinreißenden Choreographien von Julia Gyulai in einer schönen Harmonie enden.
Zum Stück:
Die Hippiebewegung propagierte eine von Zwängen und bürgerlichen Tabus befreite Lebensvorstellung. Es dominierten dabei stärker individualistische (Selbstverwirklichung) als gesellschaftspolitische Konzepte. Die Idee von einem humaneren und friedlicheren Leben wurde mit dem – oft synonym zur Hippiebewegung verwendeten – Schlagwort Flower-Power (englisch für „Blumenmacht“) belegt.
Der Kern der Hippie-Philosophie ist totaler, freier, pazifistisch-sozialer, toleranter Individualismus. Hair beschreibt die Gefühle vieler junger Leute in dieser Zeit, insbesondere aber die sogenannte „Hippie-Kultur“. Die „Hippies“ waren nicht herumstreunende Kinder sondern von den Studentenrevolten beeinflusste Jugendliche vorwiegend der bürgerlichen Klasse: Studenten, Schüler, aber auch „Ausgeflippte“.
Gerome Ragni (Autor): „Der Vietnamkrieg war ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit – und aus vielerlei Hinsicht der Grund für die Existenz dieses Musicals. Wir wollten das kollektive Bewusstsein wecken, und haben viele großartige Hoffnungen damit verbunden. Mit 19-20 Jahren war ich auch genauso naiv wie viele andere, und habe ernsthaft daran geglaubt, dass wir die Sachen in Ordnung bringen und die Welt verändern werden.“